Mai 2017
Tag 51 | 07.05.2017
Heute war es dann endlich mal warm, da habe ich gleich die Vorderachsteile lackiert. Ich wollte auch mal das
Mattierungsmittel für den glänzenden Lack ausprobieren. Das hat aber überhaupt nicht funktioniert, die Kurbelarme und
Achsschenkel glänzen wie nur was. Ich habe aber auch alles falsch gemacht, was nur ging. Laut der Verarbeitungshinweise
soll man vier Dinge nicht tun: Kurzen Härter benutzen, den Lack hochviskos einstellen, hohe Trockenschichtstärken lackieren
und die Trocknung forcieren. All das habe ich aber auf die eine oder Andere Art gemacht. Sei's drum, deshalb habe ich es ja
an Achsteilen ausprobiert, da ist es mir egal. Der Lackrest, welcher im Becher angetrocknet ist, wurde übrigens sehr schön
matt... Achja, die Hinterachse ist jetzt auch endlich soweit komplettiert das man sie anbauen könnte :) Ich habe die
Bremsankerplatten und Radlagergehäuse montiert.
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Tag 52 | 11.05.2017
Ein großer Tag! Die Bodengruppe wird nun endlich lackiert. Ich habe die Wände mit Folie abgehangen, die Pistole noch mal
extra sauber gewienert und den Kompressor angeschmissen. Los geht's! Zuerst von unten, denn dann habe ich eventuelle Abdrücke
der Böcke nicht im Innenraum, wenn ich das Ding wende und von der anderen Seite lackiere. Lief wie geplant, morgen kommt die
andere Seite dran.
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Tag 53 | 14.05.2017
Na gut, es war nicht warm genug um den Lack zügig aushärten zu lassen. So sind es doch drei Tage Pause geworden. Zum
Ausgleich ist die andere Seite der Bodengruppe aber auch sehr schön geworden. Das ich mich letztlich entschieden habe, alles
in MB 7167 (Tiefdunkelgrau) anzumalen empfinde ich als gute Wahl. Es ist, zumindest bei Kunstlicht, noch etwas dunkler als
RAL 9011. Gefühlt war die Originalfarbe auch so dunkel, zumindest bleibt es nun so, basta!
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Tag 54 | 16.05.2017
Wunder über Wunder! Der Sandstrahler hat sich beeilt und der Vorderachskörper ist nach nur einem Monat wieder da.
Deshalb habe ich sofort angefangen, die Verstärkungsbleche anzuschweißen. Das hat, wie zu erwarten war, reibungslos geklappt.
Bei dem Blech für die rechte Achsabstützung habe ich mir eine kleine künstlerische Freiheit genommen und die Abschleppöse
nicht entfernt. Das ist zwar ein Stilbruch, aber eine Abschleppöse kann man immer mal gebrauchen. Zeigt mich doch an. Jetzt
muß das Ding nur noch lackiert werden.
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Tag 55 | 21.05.2017
Nachdem ich die Tage grundiert hatte, ist heute die Lackierung des Vorderachskörpers dran gewesen. Jetzt trocknet der vor
sich hin und der Lacknebel hat sich auch verzogen, die beste Gelegenheit mal mit der Komplettierung der Bodengruppe zu
beginnen. Also habe ich diverse Teile aus dem Keller geholt und mit der allseits beliebten Verlegung der Bremsleitungen
angefangen. Je eher dabei, desto eher davon, sage ich mal. Außerdem ziehen Schaltstange und -hebel sowi eder Handbremshebel
nebst Seilen und noch diverse Dichtungen und Durchführungen wieder ins Chassis ein. Vorher mußte ich allerdings alle Rohre
mit dem Lappen auswischen, es war doch noch reichlich Strahlgut drin. Ich mag gar nicht an das Kraftstoffrohr denken, das
hatte ich zwar zugestöpselt, aber wer weiß... Uuund ich hatte bei der Montage der Radlagergehäuse im Tran einfach alle Teile
aus dem Montagesatz eingebaut, allerdings übersehen, das der große O-Ring nichts in dieser Achse zu suchen hat. Deshalb hat
es mir die Papierdichtung geradezu aus dem Gehäuse rausgesprengt. Das war doof, aber ist ja nicht zu ändern. Ich muß alles
noch einmal auseinandernehmen und mit neuen Dichtungen montieren, dann wird alles gut. Zunächst habe ich aber nur die linke
Seite geschafft, Rest morgen.
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Tag 56 | 22.05.2017
Zuerst mal das rechte Radlagergehäuse neu abdichten. Dann kann der getrocknete Vorderachskörper an seinen Platz. Und die
Pedalerie ist auch eingebaut. War eigentlich noch nicht dran, aber alles was eingebaut ist nimmt mir keinen Platz weg und
zerkratzt am Ende noch oder zerschellt auf dem Boden. Und Spaß hat es auch gemacht, das sollte als Begründung für die etwas
planlose Schrauberei reichen. Jetzt holt mich auch meine schluderei mit den diversen Schrauben ein. Ich hatte natürlich nichts
beim Verzinken und auch keine neuen Schrauben gekauft. Deshalb muß ich jetzt einen Haufen Schrauben und Muttern von Hand
entrosten und lackieren. Gerade Bundschrauben (womöglich noch in 10.9) oder Feingewinde kriegt man ja auch nicht einfach im
Obi. Außerdem sind die ja im Kern alle noch gut und man muß ja auch nicht immer alles wegschmeißen, nur weil es dreckig ist.
Da ist auch mal der Weg das Ziel.
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Tag 57 | 25.05.2017
Heute habe ich die neuen Traggelenke eingepresst bekommen. Zuhause habe ich dann die Staubmanschetten abmontiert und mal
nachgeschaut, ob genug Fett in den Gelenken ist. Tja, es reicht wohl, mehr kann aber nicht schaden, deshalb habe ich noch was
nachgefüllt. Dabei habe ich festgestellt, das eine der Manschetten kaputt ist. Ist wohl beim Einpressen passiert, kann man
nix machen, muß dann wohl neu. Ja, ich weiß, man kann die Manschetten auch vor dem Einpressen abnehmen. Beim nächsten Mal.
Und dann habe ich die Kurbellenker mal in die Achse gesteckt und festgestellt, daß der Kauf der neuen Nadellager weise
Voraussicht war. Die Lager sind mal Schrott. Scheinbar kann man mit keiner Maßnahme verhindern, das Strahlgut in den
Vorderachskörper eindringt. Hat sich das auch geklärt. Den Getriebehalter und das Gleitblech für den Motor habe ich noch fix
auf der Arbeit gesandstrahlt und lackiert. Die sind auch erst einmal lose auf die Getriebegabel gesteckt, dann können sie noch
in Ruhe etwas trocknen.
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Tag 58 | 26.05.2017
Ich bin ja ein großer Fan von Kronenmuttern. Nachdem ich ja schon bei den neuen Traggelenken um sie betrogen wurde, wollte
ich zumindest bei den Spurstangen Kronenmuttern nach alter Väter Sitte haben. Deshalb habe ich die Staubkappen der
Spurstangenköpfe abgebaut, das Fett entfernt, erneuert, die Gewinde gesäubert und dafür gesorgt das sich alles in der
Spurstange leicht drehen läßt. Oder habe es zumindest bei einem Gelenk gemacht. Wenn ich gleich alle Gelenke angeguckt hätte,
hätte ich gleich gemerkt, daß die drei anderen Spurstangenköpfe Schrott sind. Na, dann hat man das wenigstens auch mal
gemacht, ich bestelle neue Köpfe.
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Tag 59 | 27.05.2017
Heute nur Teile eingekauft. Drehstabdeckel, Lagergummis etc. Und der Stopfen für die Lenksäule ist nun da. Zwölffuffzich
für so einen feinen Gummipöppel ist sicher nicht zu teuer! Als ich auf eine entsprechende Bemerkung meines Teilehändlers
eingeräumt habe, daß ich durch die Ersatzteilpreisgestaltung meines Arbeitgebers sicher jeden Sinn für billig und teuer
verloren hätte sagte er: "Das merkt man irgendwie."
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Tag 60 | 28.05.2017
Gestern habe ich ja noch einiges an Neuteilen geholt, heute fing der Tag mit Spurstangen abschleifen an. Da trocknet nun
das Brunox Epoxy vor sich hin, lackiert wird morgen. Und ich habe noch mehr Schrauben geputzt. Und zwar die für diese
Eisenklötze an der Hinterachse, immer noch keine Ahnung, wie die heißen, rechts ist ein Bild.
Außerdem habe ich in den letzten Tage viele Kleinteile für die Achsen geputzt und aufgearbeitet. Heute ist mir noch das
Lenkgetriebe in die Hände gefallen, das ist auch noch pottdreckig. Deshalb habe ich es saubergeputzt, jetzt kann man die
Undichtigkeit schön sehen. Vorher war das nicht so schlimm, der Dreck hat es wohl abgedichtet. Also brauche ich noch eine
neue Dichtung. Das Fett wollte ich mit einem Fön rausschmelzen, aber da mein Heißluftfön verschwunden ist hatte ich nur einen
Haarfön und das hat nicht funktioniert, man dachte es sich schon. Und das Getriebe ist auch wieder drin, langsam aber sicher
hat man wieder etwas Bewegungsfreiheit in der Garage.
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Tag 61 | 30.05.2017
Endlich habe ich einen passenden Auszieher für die Nadellager der Vorderachse. Da ist mit Hausmitteln nichts zu machen,
Profiwerkzeug ein Muß. Also ansetzen, den Schraubenschlüssel drauf und los geht's. Nanu, kommt nix? Aufgrund mangelnder
Erfahrung bin ich mir mal wieder nicht sicher, ob ich es richtig mache. Also kurz Rücksprache per Whatsapp (Ja, auch ich
habe nun, im Jahre des Herrn 2017, ein modernes Telefon. Komplett mit Internetzugang und allem) gehalten und tatsächlich,
man muß nur ein wenig beherzter kurbeln, dann knallt es kurz und das Lager kriecht aus dem Achsrohr. Also habe ich mit meinem
neu erworbenen Fachwissen geschwind alle vier Lager ausgezogen und kann dan morgen mit der Montage der neuen Lager beginnen.
Und ich habe mehr Schrauben entrostet.
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Tag 62 | 31.05.2017
Die neuen Nadellager haben die Nacht in der Tiefkühltruhe verbracht. Das sollte mir beim Einpressen helfen. Tat es auch,
die beiden oberen Lager sind nur so reingeflutscht. Vorher habe ich natürlich schön mit feinem Schmirgel die Lagersitze
entrostet und poliert. Unten ist der mitgebrachte Dorn leider ein wenig zu passend: Lagersitz 50mm, Dorn 50 mm. Links hat es
mit einer zusätzlichen Runde Lagersitz polieren gerade so eben gepasst. Rechts will ich mein Glück lieber nicht versuchen, der
Dorn geht schon stramm rein. Ich hatte ihn Probeweise 2 mm mit dem Hammer in das Achsrohr getickert und konnte ihn mit der
Hand nicht mehr aus dem Rohr bringen. Erst mit leichten seitlichen Hammerschlägen kam er dann laaaangsam wieder. Das Lager
sitzt 5mm tief im Rohr, wenn ich den Dorn so weit reindresche, kriege ich ihn wahrscheinlich nur noch mit dem Schneidbrenner
wieder raus. Da muß man noch mal was anderes organisieren... Probeweise habe ich dann noch mal den Achsschenkel draufgesteckt
und bemerkt, daß ich die falschen Traggelenke für oben bekommen habe. Die ganz frühen Kübel haben noch die Käfer-Traggelenke
mit kleinem Konus für den Sturzexzenter. Ist so ein früher, habe ich natürlich nicht drauf geachtet. Kein Problem, es gibt
natürlich einen passenden Exzenter. Oder gab, müßte man sagen. So einfach ist der scheinbar nicht zu bekommen, Wagenteile
kümmert sich darum. Dann geht es eben mit der Hinterachse weiter.
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Da ist in Sachen Mattierung noch Luft nach oben...
Endlich der Decklack, war so viel Arbeit!
Und von innen auch fertig :)
Die Verstärkungen werden angesetzt.
Zwölfeinhalb Euro. Jetzt weiß ich, wie es Porscherestaurateuren ergeht.
Diese namenlosen Eisenklötze fungieren als Abstandhalter zwischen Vorgelege und Federstrebe.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil und muß es nicht zweimal machen.
Stolz ragt der Schalthebel empor. Gut, das es nicht so viel anzubauen gibt an der Bodengruppe.
Nächstes mal werden die Kleinteile aber wirklich galvanisch verzinkt. Das ist ja vielleicht zeitraubend!
Kann sicher nicht schaden, etwas Fett in den neuen Traggelenken nachzulegen.
Neue Nadellager sind auf jeden Fall besser, als alte mit Strahlgut drin.
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